Es würde an Geschmacklosigkeit grenzen, wenn ich sagen würde, dass ich vor meiner Diagnose noch nie etwas von Tinnitus gehört hatte. Aber die Tatsache, dass ich es wirklich nicht wusste, zeigt nicht nur meinen Mangel an Wissen über diese Krankheit, sondern auch die Ignoranz der Gesellschaft im Allgemeinen.
Diese kollektive Ahnungslosigkeit - Kryptonit für die British Tinnitus Association - ruft laut und deutlich dazu auf, das Bewusstsein für dieses beunruhigende und schwächende Leiden zu schärfen, von dem etwa fünf Millionen Briten betroffen sind.
Es ist ein schwacher Trost, dass dieses Leiden des Musikliebhabers von musikalischen Koryphäen geteilt wird, von Plan B über Jazzie B und Gary Numan bis hin zu Chris Martin, die meine Fallstudie wiederholen. Plan B: "Als ich das erste Mal Tinnitus bekam, dachte ich, es wären Züge, die an meinem Haus vorbeifahren, da ich in der Nähe einer Bahnlinie wohne. Es war wirklich laut".
Die anfängliche Prognose von Dr. Google - moderner Mediziner für die Massen, Segen und Fluch zugleich für die Online-Gesundheitsselbstdiagnose, selbst zunehmend Ursache für Cyberchondrie - wurde durch die zweite Meinung eines HNO-Arztes nach ausführlichen Hörtests bestätigt. Zu viele Gigs, zu große Nähe zu den Verstärkern auf der Bühne, die "die Lautstärke aufpumpen", sind wahrscheinlich Schuld am weißen Hintergrundrauschen.
Jazzie B: "So viele Musiker haben unter Tinnitus oder Hörverlust gelitten, weil sie nicht über die Gefahren des Hörens von lauter Musik und des Tragens von Ohrstöpseln aufgeklärt worden sind".
Gedämpft durch die hörbaren Ablenkungen des Tages ist dieser Phantom-Soundtrack am akutesten in der Stille, wenn der Kopf auf das Kissen schlägt. Beim Aufwachen im Halbschlaf ist die gleiche unscharfe Geräuschkulisse zu hören, die zum Glück bald vom Chor der Morgendämmerung und anderen ähnlichen Ablenkungen übertönt wird.
Gary Numan: "Dies ist eine Botschaft für Leute, die Live-Musik hören: Passt auf eure Ohren auf. Ich wünschte, ich hätte diesen Rat bekommen, denn dann wäre ich jetzt nicht in der Situation, in der ich bin. Ich habe mich nicht um meine Ohren gekümmert und bin jetzt in Schwierigkeiten". Ich gehöre zu den Glücklichen, die darunter leiden.
Ich kann zwar leichtfertig sagen: "Wenigstens übertönt es die Stimmen in meinem Kopf", aber für die meisten ist das Leiden - mit der Kakophonie aus Klicken, Zischen, Klingeln und Rauschen - kein Grund zum Lachen. Traurigerweise werden so viele Betroffene in den Wahnsinn getrieben, manche sogar in den Selbstmord, so unerträglich unaufhörlich ist das ständige Summen, das ihr Leben beeinträchtigt.
Chris Martin: "Über die Pflege der Ohren denkt man leider erst nach, wenn man ein Problem hat". Aus diesem Grund und für sie setzt sich eine jährliche Sensibilisierungswoche für die Kampagne "Gemeinsam für Tinnitus" ein, um (entschuldigen Sie die falsche Bezeichnung) die Sichtbarkeit zu erhöhen, Diskussionen anzuregen und die Selbsthilfeunterstützung für Patienten in den Vordergrund zu stellen. Zögern Sie aber nicht und warten Sie bis Februar.
Wenn Sie ein besorgtes potenzielles Opfer sind, können Sie jetzt auf www.takeontinnitus.co.uk Ressourcen abrufen, die auch dazu beitragen, Hausärzte über die verfügbaren neuen Leitlinien zu informieren. Und da jährlich eine halbe Million Pfund benötigt wird, um die hervorragende Arbeit der BTA fortzusetzen, sind Spenden an www.justgiving.com/BTA immer willkommen.
Also, hört zu ... lasst uns alle etwas Lärm um Tinnitus machen!
Ursprünglicher Autor: Chris Page, Redakteur für Inhalte bei Johnston Press
Die Veröffentlichung erfolgt mit Zustimmung des Autors.
